Das Beinhaus der St. Katharinenkirche

 

   
 

 

Das Beinhaus, neulateinisch Ossuarium, ist ein überdachter Raum, in dem sich Gebeine von Toten befinden.

 

Die Erde unter und neben der Kirche galt als „ heiliges Land“, auch im Sinne eines symbolischen Jerusalems.

 

Die Christen glaubten im Mittelalter der Auferstehung bei Ankunft des Messias besonders sicher zu sein, wenn die Beisetzung in oder „bei Jerusalem“ erfolgte.

 

Musste auf dem Kirchhof Platz für weitere Bestattungen geschaffen werden, wurden die gefundenen Gebeine in das Beinhaus gebracht.

 

Vielfach findet man das Beinhaus in Kombination mit der Friedhofskapelle.

 

Diese Kapellen sind in der Regel dem heiligen Michael geweiht. Er ist es, der ein Verzeichnis der guten und schlechten Taten eines jeden Menschen erstellt, das diesem am Tag des Sterbens aber auch am Tag des jüngsten Gerichts vorgelegt wird und auf dessen Basis über ihn gerichtet wird. Auch geleitet er die Seele der Verstorbenen auf ihrem Weg ins Paradies. Somit kein Ort des Gruselns, sondern ein Ort voller Hoffnung – nach mittelalterlichem Verständnis.

 

Das Oppenheimer Gebeinhaus hat die Jahrhunderte relativ unbeschadet überstanden während die Michaelskapelle durch den pfälzischen Erbfolgekrieg nahezu zerstört wurde und erst im 19. Jahrhundert ihr heutiges Aussehen wieder erlangt.